29. März 2024

Herr Dahlke

Herr Dahlke ist seit fünf Jahren Lehrer am Gymnasium Finow. Er unterrichtet heute seine ehemaligen Lieblingsfächer: Politische Bildung, Geschichte, LER (Leben-Ethik-Religion), Sport und Philosophie. Damit hält er unter den Lehrern auch den Rekord der meisten Fächer. Besonders durch die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, die er unterrichtet, ist er der Meinung, dass man als Lehrer auch spontan bleiben und Raum für Diskussionen schaffen sollte. Auch wenn das bedeutet dass die Unterrichtsplanung, in diesem Moment, über den Haufen geworfen wird. Viele von euch werden Herr Dahlke auch möglicherweise in Sport haben. Hier könnt ihr ihn übrigens vor den Ferien fragen, ob ihr Paintball spielen dürft (das Ballspiel wird euch sicher Spaß machen). Um mehr über meinen Sportlehrer zu erfahren treffe ich ihn in einer Pause im Lehrerzimmer…

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Woche am Gymnasium Finow und wenn ja, an was?
Also in Fragmenten, erinnere ich mich an diese Woche und mir ist als Erstes aufgefallen, dass diese Schule sehr, sehr sauber ist und das meine ich wirklich mit vollem Ernst! Denn vorher in den Berliner Schulen, hat man relativ viel Graffiti gehabt. Außerdem lag sehr viel Müll in den Gängen herum. Hier wiederum finde ich, ist das in einem Ausmaß, das völlig normal ist, dafür, dass hier sehr viele Schüler*innen unterwegs sind.
Bewundert habe ich auch die Sportanlagen. In Berlin war die Ausstattung, in Bezug auf die Sportgeräte etwas eingeschränkter. Dass man ein Beachvolleyball- oder Hockeyfeld hat, war ganz neu für mich am Gymnasium Finow. Denn in Berlin hat man meistens mit großen Klassen auf kleinem Raum agiert. Das ist auch gleich der nächste Punkt, den ich in Finow schätze. Die Klassengröße, in Berliner Grundkursen lag teilweise bei über 30 Schülern*innen und hier ist das ja schon eher klein gehalten. Das ganze Umfeld hier ist auch eher familiär und das schätze ich auch an dieser Schule.“

Was für einen Tipp würden Sie dann unseren neuen Siebtklässlern für die ersten Wochen am Gymnasium geben?
Ich glaube, einer der wichtigsten Sachen für die Neuankömmlinge ist, dass sie als Übergang, zwischen Grundschule und Gymnasium, ziemlich schnell lernen, wie sie sich selbst organisieren können. Das heißt die Zeiteinteilung für das Lernen, für die Freizeitaktivitäten, aber auch eben für die Zeit, in der man Hausaufgaben macht, spielt jetzt eine wesentlich wichtigere Rolle als in der Grundschule.“

Diese Selbstorganisation hat natürlich auch Einfluss auf die Noten. Aber davon abgesehen, was macht denn einen guten Schüler Ihrer Meinung nach aus? 
Ich denke, dass vor allem die Einstellung zum Lernen und zur Aufnahme von dem, was im Unterricht diskutiert wird, wichtig ist. Weil das auch sehr viele Mängel und Defizite ausgleichen kann, wenn ich dem Ganzen interessiert folge. Das ist die eine Sache. Die zweite Sache ist, dass ich finde, dass das Menschliche zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen sehr wichtig ist. Ich glaube, dass das auch ein Punkt ist, der von vielen Schüler*innen unterschätzt wird, wenn sie wirklich nur auf das Fachliche achten.“

Apropos fachlich: Glauben Sie als Sportlehrer eigentlich, dass man in Sport nur gute Noten haben kann, wenn man auch selbst sportlich ist?
Also mit dem momentanen Konzept, dass man an vielen deutschen Schulen hat, ist das sicherlich der Fall. Es wird schwierig, wenn man dort nicht die entsprechende Veranlagung oder das Können mitbringt. Aber ich glaube auch, dass man nicht völlig fällt, wenn man nicht ganz der olympische Athlet ist. Man das schon ein Stück weit kompensieren.“

Lassen Sie uns zu einem anderen Thema kommen. Sie leiten die Philosophie AG an unserer Schule. Was können sich die Neuankömmlinge darunter vorstellen und warum sollten Sie dort mal vorbeischauen?
Ich finde, dass es vor allem eine Schulgemeinschaft ist, wo weniger die Philosophie, sondern das Zusammenkommen von mir als Lehrervertreter und von Schüler*innen, die häufig sehr engagiert sind, an erster Stelle steht. Dort kann man eben auch über sehr viele Dinge ins Gespräch kommen, die einen einfach bewegen. Das ändert sich auch von Woche zu Woche. Und ja, es hat sicherlich auch mehr von einem netten Zusammensein und weniger von der Unterrichtsstruktur. Was unsere neuen Siebtklässler*innen angeht glaube ich, dass sie auch Vieles dort lernen. Nicht nur über das Leben, durch die Älteren Schüler*innen, mit denen sie sich über den Alltag in den Klassenstufen austauschen, sondern sicherlich auch lernen ein sozialkompetenter Mensch zu sein. Also da nimmt man bestimmt auch das ein oder andere mit. Und ich denke, es ist bereichernd und befruchtend für beide Seiten. -Also auch für die Lehrkraft. Ich nehme auch sehr viel mit, was jüngere Menschen bewegt. Es ist immer wieder toll, dass man aus den so vielen unterschiedlichen Perspektiven immer wieder zu einem neuen Fazit kommt.“

Zu guter Letzt das entweder oder Quiz:

„Burgerking 🍔“

„Snowboard 🏂“

„Schwierige Frage, aber eher Rap 🎤“